Einführung
Das selbständige Land Vanuatu liegt im Pazifik rund 2500 km nördlich von Neu Seeland und bald ebenso weit östlich von Australien. Die Inselwelt Vanuatus ist ein hervorragendes Muster von Inselbogen (Island-Arc) Vulkanismus. Unterschiedliche Ausbruchsarten sind dort zu finden. So ist zum Beispiel der Vulkan Lopevi explosiv, der Yasur strombolianisch und der Ambryn mit den Kratern Marum und Benbow zeitweise mit Lavaseen tätig. Der Schildvulkan Aoba, der nach Tätigkeit 1870 nun wieder ausgebrochen ist, hat sehr "sauren Vulkanismus", bei dem sich aus einen dampfenden Säuresee in seinem riesigen Krater (Kaldera) eine zäher Lavadom schiebt.
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Strombolianischer Yasur
Yasur (Tanna Island), 19,52 S, 169,425 E, Höhe 361 m (Stratovulkan)
Der Vulkan Yasur liegt im Südosten der Insel Tanna und ist sozusagen mit dem Auto leicht zu erreichen. Vegetation gibt es auf dem aus pyroklastischem Material aufgebauten Vulkankegel kaum. Der Gipfelkrater ist fast rund und hat 400 m Durchmesser. Yasur besteht in der Hauptsache aus der Yenkahe Kaldera, die die Jüngste von weiteren holozänen Vulkangebilden ist. Diese Vulkangebilde liegen alle an der NE Seite des im Pleistozän entstandenen Vulkans Tukosmeru.
Vermutlich gibt es aus dem Krater des Yasur seit 800 Jahren strombolianische und leichte vulkanische Tätigkeit. Seit Captain Cooks Erkundung 1774 ist man sich durch Aufzeichnungen dessen sicher.
Bilder v.l. (c)Chris Weber: Vulkanblick aus dem Dschungel; Lavablase zerplatzt; strombolianische Eruption
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Bilder: Feuerwerk am Yasur Vulkan (c)Chris Weber
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Lavaseen Ambryms
Ambrym (Ambrym Island), 16.25 S, 168.12 E, Höhe 1334 m (Lockerstoff Schildvulkan)
Seit der Beobachtung von Captain Cook 1774 wissen wir von der Tätigkeit auf der Insel Ambrym und vermutlich hatte das eine Dauerhaftigkeit. Jedenfalls waren mehrere Krater in der Gipfelebene des riesigen Schildvulkans in den letzten Jahrzehnten tätig. Das waren der Krater Marum 1989 mit Lavaseetätigkeit und Lavaflüssen und der Krater Benbow von 1998 bis 05/2002 explosiv und bis 2006 mit einem ständigen Lavase und dazu Auswurf feiner Aschepartikel. Der Krater Mbwelesu (Niri Taten oder Mboyen)war von 1998 bis 01/2001 explosiv tätig. Der Niri (neue) Mbwelesu begann erneut 12/2002 mit Eruptionen und hat bis heute sowohl einen Lavasee als auch Partikelauswurf vorzuweisen.
Seit März 2004 sind einige Dorfgemeinschaften durch anhaltenden Niederschlag von Aschen und saurem Regen in ihrer Existenz bedroht. Ernten fallen aus Pflanzen sterben ab und Trinkwasser wird verunreinigt. Hilfsprogramme für die Inselbevölkerung sind unumgänglich.
Bilder von Links: Chris seilt sich in den Benbow Krater ab; der gasende Benbow Krater; Lavalinse im Marum (c)Martin Rietze
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Bilder von Links: Lavalinse im Benbow (c)C.Weber; Benbow (c) Carsten Wulf, Lavasee im Marum c) Rosi Ziegler
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Explosiver Aoba
Aoba (Ambae Island) 15.38 S, 167.83 E, Höhe 1496 m (Schildvulkan)
Die Insel Ambae ist ein 2500 Qubikkilometer Großer Schildvulkan. Damit ist dieser auch als Aoba bezeichnete Vulkan, der auf einer NE-SW Verwerfung eine Reihe von Vulkankratern aufsitzen hat, einer der größten im Neu Hebridischen Inselbogen. Durch diese Verwerfungslinie ist auch die 16 x 38 km messende Insel in ihrer markanten Form entstanden, die heute zwei besonders große Kalderen aufweisen. Eine Kaldera ist 6 km im Durchmesser. Registrierte Eruptionen ereigneten sich am westlichen Rand einer der Wasser gefüllten Kalderen, wodurch der Krater Vui 1670 entstand. Diese mit VEI 2 nicht einmal so starke phreato-explosive Eruption verursachte Schlammströme, die wiederum Häuser zerstörten und einige Menschen umbrachten. Vor rund 300 Jahren ereignete sich eine Flankeneruption im Westteil der Insel die den Ort Nduindui zerstörte. Südöstlich des Kratersees Manaro Lakua gab es im Jahr 1870 explosive und phreatische Ausbrüche mit den gleichen fatalen Folgen. Auch dort füllte sich der Krater bzw. die Kaldera wieder mit Regenwasser.
Ab dann gab es bis auf eine angebliche phreatische Eruption 1995 am Vui Krater 140 Jahre Ruhe mit fumaroler Tätigkeit. Bis zum 27.11.2005, als der Krater Vui wieder zum Leben erwachte und zur Evakuierung von 5000 Bewohnern der gefährdeten Ost und Westseite der Insel führte. Im See des Vui Krater bildete sich schnell eine neue kleine Insel aus einem empor geschobenen Lavadom.
Bilder von Links: Entlaubter Wald am Krater des Aoba; Kratersee des Aoba im Nebel; Ufer des Säuresees auf Ambae (c)Chris Weber
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Übersicht der historisch aktiven Vulkane (von Süd nach Nord)
Yasur (Tanna Island), 19,52 S, 169,425 E, Höhe 361 m (Stratovulkan)
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Kuwae (Karua Island) 16.829 S, 168.536 E, Höhe -2 m (Submariner Caldera Vulkan)
Vor der Küste von Karua Island entstand 1974 unter Explosionen eine neue Insel, die jedoch schnell von der Brandung wieder abgetragen wurde. Im Jahr 1980 ereigneten sich dort vermutlich die letzten Ausbrüche.
East Epi (Epi Island) 16.68 S, 168.37 E, Höhe -34 m (Submariner Caldera Vulkan)
Im Jahr 1974 gab es östlich vor der Insel Epi an den Stellen Epia und Epib (Mt. Nitaria) submarine Ausbrüche. Weitere submarine explosive Eruptionen wurden bei Epib 1979 und wieder 2004 registriert.
Lopevi (Lopevi Island) 16.507 S, 168.346 E, Höhe 1413 m (Stratovulkan)
Die Insel Lopevi ist nicht mehr als der Vulkan an sich und glücklicherweise unbevölkert. Oft gab es auf der nordwestlichen Flanke des Stratovulkans Tätigkeit. Von 1999 - 2005 wurde immer wieder explosive Tätigkeit registriert. Das sowohl in Form von Explosionsgeräuschen als auch Ascheniederschlag, was auf der Insel Amrym wahrgenommen wurde.
Ambrym (Ambrym Island), 16.25 S, 168.12 E, Höhe 1334 m (Lockerstoff Schildvulkan)
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Aoba (Ambae Island) 15.38 S, 167.83 E, Höhe 1496 m (Schildvulkan)
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Gaua (Santa Maria oder Banks Island) 14.27 S, 167.50 E, Höhe 797 m (Stratovulkan)
Die Südostflanke am Mount Garat war 1982 Ort explosiver Tätigkeit, 1995 entgaste der Vulkan nur wobei diese fumarole Tätigkeit im Jahr 1999 bemerkenswert zunahm.
Soretimeat (Vanua Lava Island) 13.80 S, 167.47 E, Höhe 921 m (Komplexvulkan)
Von 1965 bis1966 wurden explosive und phreatische Eruptionen an diesem aus verschiedenen Kratern und Vulkangebilden aufgebauten Vulkan.
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