![]() |
Kartenexport aus der TOPXX-Reihe
Die digitalen topografischen Karten der Landesvermessungsämter, kurz TOPXX genannt, liegen in einem spezifischen Datenformat vor, dass nur von einigen Softwareprodukten unterstützt wird. Möchte man diese Karten in seine bevorzugte GPS-Software übernehmen, die jedoch nur gängige Rasterformate (JPG, TIF, etc.) unterstützt, muss man zu Hilfsmitteln greifen. In der Newsgroup maus.technik.gps wurde hierzu schon öfter das Anfertigen von "Screenshots" diskutiert.
Alternativen
Ein Ansatz, der zuerst veröffentlicht wurde, findet sich in Variante
2. Nach Vorstellung in der Newsgroup, wurden weitere Möglichkeiten
vorgeschlagen. Dank des Tipps von Karl H. Schmuck sowie einer Ergänzung
von Markus Kaufmann eröffnet sich eine recht simple Möglichkeit
Kartenausschnitte aus der TOPXX-Reihe zu exportieren. Dieser Weg wird unter
Variante 1 beschrieben. Er funktioniert mit der TOP50-Software. Mit der
TOP200-Software, bzw. Austrian-Map wurde aus der Newsgroup berichtet, dass
es tlw. Probleme gibt: die TMP-Datei wird nicht erzeugt, bzw. ist für
eine weitere Verarbeitung nicht geeignet. Die Ursachen dieses "Bugs" sind
noch nicht geklärt.
Ein besucher meiner Seite hat einen weiteren, recht einfachen, Weg aufgezeigt, wie man Karten aus der TOP-Reihe oder aus anderen Produkten exportieren kann. Eine Beschreibung findet sich unter Variante 4. Eine weitere Variante stammt von Werner v. Rotenhan und arbeitet mit einem Script für AutoIt; getestet habe ich das Verfahren nicht. Download der Script-Datei (1kB)
Variante 1
Hier wird der "Effekt" genutzt, dass die TOPXX-Software bei der Seitenansicht im Druckmenue eine temporäre Datei erzeugt, die den gewählten Kartenausschnitt darstellt. Man sollte daher wissen, wie das Verzeichnis heißt, in dem WINDOWS temporäre Dateien speichert (z.B. c:\tmp, c:\temp; c:\windows\temp). Um möglichst große Karten erzeugen zu können, sollte die Bildschirmanzeige unter Windows auf 256 Farben reduziert werden.
1. Schritt
Mit rechter Maustaste auf den Windows-Desktop klicken und unter "Einstellungen"
die Farbpalette auf 256 reduzieren.
2. Schritt
TOPXX mit gewünschter Karte laden. Datei | Drucken wählen.
Den zu exportierenden Kartenausschnitt definieren. Es können alle
Optionen (Kartenfenster, Fläche über Mausrechteck, etc...) angewandt
werden. Dann "Seitenansicht" im Druckmenue wählen. Sobald die Seitenansicht
erstellt ist, steht im temporären Verzeichnis eine Datei mit der Endung
"TMP" bereit. Es handelt sich um eine Bitmap-Datei (BMP-Format). Sollte
der Druckvorgang abbrechen und eine Fehlermeldung erscheinen, ist der evtl.
die Bildschirmdarstellung nicht reduziert worden oder der gewähle
Druckbereich ist zu groß und muß reduziert werden.
3. Schritt
Je nach gewähltem Kartenausschnitt könne Dateien von einigen
hundert Megabyte entstehen. Ob die dann von der Grafiksoftware verarbeitet
werden, muss man ggf. ausprobieren. Mit "Abstürzen" ist bei sehr großen
Dateien zu rechnen. Um dieses Problem zu umgehen, muss man ggf. die nachfolgende
Variante 2 anwenden und eine Postscript-Datei erzeugen.
Variante 2
Die hier beschriebene Vorgehensweise lässt sich auch auf andere Kartensoftware, z.B. Routenplaner mit Druckfunktion, übertragen. Man benötigt einen Plottertreiber (Postscript fähig), die Freeware "GSview / Ghostscript" (für verschiedene Betriebssysteme erhältlich), den kostenlosen AcrobatReader, ein Bildbearbeitungsprogramm (Paintshop, Corel PhotoPaint o.ä.) und einen PC mit 128 MB RAM oder mehr.
Vorbereitung
Download und Installation eines Plottertreibers. Ich praktiziere das
Verfahren mit einem "HP DesignJet 750cPlus/PS" (Download).
Bei der Installation des Plotters gibt man als Ausgabe "Druck in Datei"
an. Somit erhält man einen "virtuellen" Plotter. Weiter sind GSview
/ Ghostscript und der AcrobatReader zu installieren (Download und Links
über www.freewarenetz.de
: als Suchbegriff "gsview" eingeben). Eine Bildbearbeitungssoftware sollte
ebenfalls vorhanden sein.
1. Schritt
Starten der TOPXX-Software. Einrichten des Plotters als Drucker; das
Papierformat wird unter Plottereigenschaften auf DIN-A0 eingestellt. Man
kann hier natürlich auch andere Blattformate verwenden, abhängig
vom gewünschten Kartenausschnitt. Der geforderte Kartenmaßstab
wird gewählt und über die Druckfunktion der TOPXX wird der zu
druckende Kartenausschnitt definiert. Drückt man auf "Drucken" wird
man zur Eingabe eines Dateinamens aufgefordert, da der Plotter in eine
Datei druckt. Die Endung des Dateinamens ist unter WINDOWS als "PRN" voreingestellt.
Anmerkung: Definiert man einen zu großen Druckbereich bzw. einen zu großen Kartenausschnitt, kann es zu "merkwürdigen" Ergebnissen kommen. Hier handelt es sich um eine Eigenart der TOPXX-Software, da offensichtlich die Ausgabe ganzer Landkarten unterbunden werden soll. Hier muss man ggf. etwas "testen", um die richtige Größe zu finden.
2. Schritt
Verfügt man über eine Grafiksoftware, die Postscript-Dateien lesen kann, läßt sich die PRN-Datei direkt laden und alle weitere Schritte können übersprungen werden.GSview starten und die gerade erzeugte Druckdatei öffnen. Sollte die Datei unter GSview nicht vollständig angezeigt werden, nimmt man im Menuepunkt "Formate" die "benutzerdefinierte Einstellung" und trägt z.B. für einen DIN-A0-Plot als Breite "2000" und als Höhe "3400" ein. Aus GSview wird die Druck-Datei in ein PDF-Dokument umgewandelt. Im Menue "Datei" "Drucken" wählen. Als Gerät "pdfwrite" auswählen, "Druck in Datei" anklicken und die gewünschte Auflösung auswählen. Für Bildschirmdarstellung reichen 72 dpi aus. Auf "OK" klicken und einen Dateinamen einschließlich der Erweiterung ".PDF" eingeben. GSview generiert jetzt die PDF-Datei zur Anzeige mit dem AcrobatReader.
Anmerkung: Eigentlich sollte man aus GSview auch direkt Rasterbilder generieren können, diese Funktion war bei mir leider mit Fehlern behaftet. Die Erzeugung eines PDF-Dokumentes ist offensichtlich der sichere Weg.
3. Schritt
AcrobatReader starten und die erzeugte PDF-Datei laden. Einen Zoomfaktor
von 100% einstellen. Mit dem "Grafikauswahlwerkzeug" wird die gesamte Grafik
(Karte) ausgewählt und in die (Zwischenablage) kopiert. Je nach PC-Ausstattung
kann es zu Fehlermeldungen kommen "Speicher nicht ausreichend". Hier hilft
nur probieren und die nächste Verkleinerung der Ansicht wählen,
z.B. 75%. Anschließend wieder gesamte Grafik markieren und kopieren.
4. Schritt
Einfügen der kopierten Grafik (Karte) in ein Grafikprogramm und
speichern der Karte im gewünschten Format, dass für die GPS-Software
benötigt wird. Die Grafik sollte auf 256 Farben reduziert werden,
um den Speicherbedarf zu minimieren.
Das Verfahren erscheint auf den ersten Blick evtl. etwas aufwendig.
Sind die verschiedenen Komponenten einmal installiert, erzeugt man innerhalb
kürzester Zeit größere Kartenausschnitte und hat ferner
die Möglichkeit auch sonstige Dokumente in das PDF-Format umzusetzen.
Variante 3
MIt der Software PDF-Creator (http://www.actino.de/pluginsh/jawspdfcreator.htm)
wird ein virtueller PDF-Drucker unter Windows oder MacOS installiert. Der
PDF-Drucker kann aus jeder Anwendung angesprochen werden und produziert
PDF-Dateien, die mit dem AcrobatReader gelesen werden können. Die
Software steht kostenlos als Demoversion mit vollem Leistungsumfang zur
Verfügung. Als Einschränkung wird über jeden "Ausdruck"
ein Wasserzeichen gedruckt.
1. Schritt
Starten der TOPXX-Software. Einrichten des PDF-Creators als Drucker;
das Papierformat wird unter Eigenschaften auf DIN-A0 eingestellt. Man kann
hier natürlich auch andere Blattformate verwenden, abhängig vom
gewünschten Kartenausschnitt. Der geforderte Kartenmaßstab wird
gewählt und über die Druckfunktion der TOPXX wird der zu druckende
Kartenausschnitt definiert. Drückt man auf "Drucken" wird man zur
Eingabe eines Dateinamens aufgefordert.
Anmerkung: Definiert man einen zu großen Druckbereich bzw. einen zu großen Kartenausschnitt, kann es zu "merkwürdigen" Ergebnissen kommen. Hier handelt es sich um eine Eigenart der TOPXX-Software, da offensichtlich die Ausgabe ganzer Landkarten unterbunden werden soll. Hier muss man ggf. etwas "testen", um die richtige Größe zu finden.
2. Schritt
AcrobatReader starten und die erzeugte PDF-Datei laden. Einen Zoomfaktor
von 100% einstellen. Mit dem "Grafikauswahlwerkzeug" wird die gesamte Grafik
(Karte) ausgewählt und in die (Zwischenablage) kopiert. Je nach PC-Ausstattung
kann es zu Fehlermeldungen kommen "Speicher nicht ausreichend". Hier hilft
nur probieren und die nächste Verkleinerung der Ansicht wählen,
z.B. 75%. Anschließend wieder gesamte Grafik markieren und kopieren.
3. Schritt
Einfügen der kopierten Grafik (Karte) in ein Grafikprogramm und
speichern der Karte im gewünschten Format, das für die GPS-Software
benötigt wird. Die Grafik sollte auf 256 Farben reduziert werden,
um den Speicherbedarf zu minimieren.
Mit dem PDF-Creator lassen sich prinzipiell aus beliebigen Anwendungen
/ Routenprogrammen Kartenausschnitte im PDF-Format erzeugen und, wie oben
beschrieben, in andere Grafikformate umsetzen.
Variante 4
Mit der Shareware Fineprint lassen sich Druckaufträge direkt als
in einem Rastergrafik-Format speichern. Fineprint arbeitet als virtueller
Drucker, der Druckaufträge "abfängt" um sie dann entweder auf
einem Drucker auszugeben oder aber in mehreren Formaten zu speichern. Mit
der TOP-Software erzeugt man einen Druckauftrag und definiert den gewünschten
Kartenausschnitt. Nach dem Drucken auf Fineprint kann der Druckauftrag
als Rastergrafik gespeichert und in entsprechende GPS-Software geladen
werden. Eine relativ umständliche Umformung sowie der Einsatz mehrerer
Programme entfällt. Fineprint steht hier zum Donwload: http://www.context-gmbh.de/fp_de/fineprint.htm
Thomas Hasse
Mai 2001
letzte Aktualisierung: 18.07.02